Unsere Lehrer haben uns dieses Spiel nicht richtig beigebracht.
Konkret geht es darum, dass man es der Fussballöffentlichkeit nur bis zum Moment des ersten
Ballkicks am Anfang des Spiels erklärte. Was sich aber während des Rollens am Spielplatz
abspielt, und wie eigentlich das Fussballspiel funktioniert, davon wussten selbst die berümten
Trainers fast nichts.
Einige von euch haben sicher noch die Zeit in Erinnerung, in der man am Spielplatz fünf
Abwherspieler, die nur verteidigten, und fünf Stürmer, die
nur stürmten, hatte. Damals hielt man es sehr laienhaft für Verteidigung und Sturm, die in
zahlenmässigem Gleichgewicht fünf zu fünf waren. Dieses Spielsystem hielt man für fixen, in
dem sich kaum noch etwas änderen wird. Und doch. Bald waren von fünf Stürmer nur
viere, und auch von diesen vier ging bald noch einer ein, und zuletzt wieder einer.
Die besten Welt-und Europateams spielen heutzutage mit zwei, oder soger nur mit einem
Stürmer, die aber wahrscheinlich auch bald eingehn.
Eigentlich geht es darum, dass sich nach Zeit jede Spieleraufstellung ändert.
Von gewisser Placierung der Spieler kann man noch vorm Spielbeginn (oder während
des Spiels, wenn der Ball steht) sprechen. Sobald sich aber Ball zum Rollen bewegt,
kann man nicht mehr von Spielerverteilung, sondern nur von Aufgaben und Aufstellungswechsel
der Spieler sprechen. Die Abwechslung verläuft nach der momentalen
Ballposition und nach dem, wem der Ball gerade gehört, also immer nach Änderung der
Balllage. Ist die Veränderung der Aufgaben und Aufstellung der Spieler schnell genug, so
bringt es den nötigen Überraschungsmoment mit sich und wird somit zu einziger
nützlichen und funktioniereden Veränderung in dem Fussballspiel. Und dies ist auch die einzig richtige Spieltaktik.
Wenn euch jetzt jemand fragt, wie eigentlich das Fussballspiel funktioniert, ist eure
heilige Pflicht zu sagen, dass es aufgrund schneller Veränderungen der Aufgaben und
Verteilung der Spieler am Spielplatz, in Abhängigkeit von der Spielballposition
funktioniert.
Durch die Erfüllung nicht nur einer, sondern mehrerer Aufgaben, die sich während des
Spiels rasch ändern, wachsen junge Leute am Spielplatz auch geistig, und schnelle
Positionsänderung erhort gleichzeitig Qualität ihrer Bewegungseigenchaften, und so
lernen sie schon von der Kindheit, wie man am schnellsten auf jede der Ballbewegungen
reagieren soll.
Wenn wir den Ball gewinnen, spielt jeder unserer Spieler eine Offensivaufgabe, die
sich während der Offensive teilweise ändert. Das hängt davon ab, ob sisich der ball vor
unserem Tor, oder vor dem Gegners, aufhält. Wenn unsere Spieler den Ball
verlieren, ändern sich im Bruchteil einer Sekunde radikal auch ihre Aufgaben. Dann spielt
jeder unserer Spieler eine Defensivaufgabe, und alle zusammen verteidigen
ausnahmslos das einige Tor, mit dem Ziel, den Gegenangriff zu verlangsamen, den
Raum zu verdichten und dem Gegner seinen ball abzunehmen.
Jeder Angriff fängt auf der Stelle an, wo wir den Ball gewinnen, und dauert gewisse
Zeit, jede Verteidigung fängt dort an, wo wir den Ball verlieren, und dauert genauso
gewisse Zeit. Wenn man den Angriff und die Verteidigung nicht räumlich undzeitmässig
abgrenzt, kann man nur schwer von einem Angriff oder Verteidigung sprechen. Wir
könten nicht fünf unserer Spieler nur von Anfang an bis zum Schluss vor demTor stehen
lassen und sagen, es handelt sich um eine Verteidigung. Ausserdem, wenn die Spieler nur
vor dem Tormann stehen, sind sie wenig physisch, dafür aber enorm psychisch belastet,
und so kommt es zu psychischen Kurzschlüssen, die sich am meistens in
entscheidenden und Final-Wettkämpfen bemerbar machen. Aufgaben und
Verteilungswechsel gleicht die physische und psychische Belastung der Spieler aus.